Praktische Informationen

Hier finden Sie die wichtigsten praktischen Informationen zur Protonentherapie am PSI – von der Dauer der Therapie über die Behandlungskosten bis zur Liste der Tumorarten, die wir am ZPT behandeln. Wir schildern hier die Bestrahlung von tief im Körper liegenden Tumoren. Der Ablauf zur Behandlung von Augentumoren wird nicht beschrieben.

(Foto: Scanderbeg Sauer Photography)

Breit abgestützte Fachkompetenz

Am Zentrum für Protonentherapie ZPT betreut Sie ein ausgewiesenes Team von Ärzten, Medizinphysikerinnen, Radiologiefachpersonen, eine Pflegefachfrau, eine Psychoonkologin und weitere spezialisierte Fachpersonen. Unser Behandlungsteam ist während der ganzen Therapiedauer, im Vorfeld der Behandlung und bei Bedarf auch später für Sie da.

Das ZPT pflegt eine intensive Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnerkliniken innerhalb der Schweiz und darüber hinaus. Am Universitätsspital Zürich (USZ) und am Berner Inselspital werden Sprechstunden zur Protonentherapie angeboten.

Wir arbeiten nach spezifischen Qualitätsstandards. Unsere Anlagen werden regelmässig vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) begutachtet.

Indikationsliste für die Protonentherapie

Am PSI behandeln wir Patientinnen und Patienten mit der Protonentherapie bei Erkrankungen, die im Anhang 1 der Krankenpflege-Leistungsverordnung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) aufgelistet sind. Dafür übernehmen die obligatorischen Krankenpflegeversicherungen die Kosten. Weitere Tumorarten werden am PSI nur in Ausnahmefällen behandelt.

Dauer der Therapie

Eine Protonentherapie dauert etwa sechs bis acht Wochen. Während dieser Zeit erhalten Sie oder Ihr Kind in der Regel an vier oder fünf Wochentagen pro Woche eine Bestrahlung. Am Wochenende   wird in der Regel pausiert. Insgesamt kommen Sie rund 30 bis 40 Mal zu einer Bestrahlungssitzung ans PSI. Auch wenn Sie oder Ihr Kind parallel zur Protonentherapie eine Chemotherapie durchlaufen, kommen Sie jeweils unter der Woche ans PSI zur Bestrahlung. Die Chemotherapie findet dann zum Beispiel an manchen Tagen nach der Bestrahlung oder am Wochenende in Ihrer Universitätsklinik oder bei Ihrem Onkologen oder Ihrer Krebsspezialistin statt.  

(Foto: Scanderbeg Sauer Photography)

Ambulante Behandlung  

Sie oder Ihr Kind werden bei uns ambulant behandelt. Sie dürfen also zwischen den Bestrahlungssitzungen nach Hause.  

Wenn Sie weiter weg wohnen und nicht täglich nach Villigen reisen möchten, kann Ihnen unser Patientenbüro gerne tageweise oder wochenweise eine möblierte Wohnung oder ein Hotelzimmer in der Nähe des PSI vermitteln. Wenden Sie sich auch mit anderen praktischen Fragen zur Unterbringung oder zum Anfahrtsweg an unser Patientenbüro. Sofern es medizinisch nötig ist, können Sie während der Bestrahlung in einem der Spitäler der Umgebung des PSI untergebracht werden. Beispielsweise im Spital Leuggern, oder in den Kantonsspitälern Baden und Aarau. Sie werden dann jeweils von dort zur Bestrahlung und wieder zurück gefahren.  

Kosten der Protonentherapie  

Die Protonentherapie ist heute in vielen Ländern teurer als eine normale Strahlentherapie, auch in der Schweiz.  

Für in der Schweiz krankenversicherte   Personen übernimmt die obligatorische Krankenversicherung die Kosten für die Behandlung von Tumoren, die auf der Indikationsliste des BAG aufgeführt sind. Für Patienten aus dem europäischen Ausland werden die Behandlungskosten üblicherweise über das Formular E112 oder S2 direkt mit der Krankenversicherung abgerechnet. Dieses Formular wird von der Versicherung bereitgestellt.  

Meist sehr gut verträglich  

Die Bestrahlung selbst spürt man nicht. Empfindliche Organe und Regionen des Körpers können bei der Protonentherapie besser geschont werden als bei der bestmöglichen herkömmlichen Bestrahlung. Nebenwirkungen treten deshalb in der Regel seltener auf. In den Wochen der Bestrahlung fühlen sich Patientinnen und Patienten zuweilen zunehmend müde und abgeschlagen. Dieser Effekt wird Fatigue genannt. Bei der Behandlung eines Hirntumors zum Beispiel können gelegentlich und vorübergehend Schwindel, Kopfschmerzen sowie Übelkeit und Erbrechen auftreten.   Haarverlust tritt nur dann auf, wenn die Strahlung die Haarwurzeln erreicht. Meistens wachsen die Haare ein paar Monate nach den Bestrahlungen wieder nach. 

An dieser Stelle gehen wir nicht weiter auf mögliche Nebenwirkungen oder langfristige Folgeschäden ein, da diese stark vom Tumor, seiner Lokalisation sowie Ihrer individuellen Situation   abhängen. Prinzipiell kann es aber nur an solchen Körperstellen zu Schädigungen kommen, die im Bestrahlungsfeld liegen. Fernwirkungen der Protonenbestrahlung gibt es nicht.  

Mit welcher Art von Nebenwirkung Sie persönlich bei sich oder Ihrem Kind gegebenenfalls rechnen müssen, werden Ihnen Ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte vor der Protonentherapie im Detail erklären.

Warum mehrmals bestrahlen?  

Ärzte errechnen im Vorfeld einer Bestrahlung die Gesamtdosis an Protonenstrahlen, die ein Patient erhalten soll. Diese wird dabei auf sogenannte Fraktionen aufgeteilt: Wenn ein Tumor mit einer Gesamtdosis von 60 Gray (als Mass für die im Körper deponierte   Energie) zerstört werden soll, wird bei jeder einzelnen Bestrahlung beispielsweise ein Dreissigstel verabreicht (2 Gray). Auf vier, fünf Tage mit Bestrahlungen folgt jeweils eine Pause. Die Grundidee dieser fraktionierten Therapie: Die Protonenstrahlen müssen das Erbgut der Krebszellen ganz zersetzen, damit diese absterben. Hierzu sind viele aufeinander folgende Bestrahlungen notwendig. In den Pausen dazwischen kann sich umliegendes mitbestrahltes Gewebe erholen und reparieren. Krebszellen reparieren sich weniger gut. Die Strahlenschäden im Tumor summieren sich deshalb nach vielen Bestrahlungen und zerstören ihn schlussendlich.