Technologietransfer – also der Transfer von Forschungsresultaten in die Industrie - kann über verschiedene Wege erfolgen. Die Gründung eines Spin-offs ist ein sehr effizienter Weg, um eine Technologie, die am PSI entwickelt wurde, in die Industrie zu transferieren bzw. zu kommerzialisieren. Seitens PSI wurden in den letzten Jahren aus verschiedenen Forschungsbereichen einige solcher Spin-offs ausgegründet – mit manchen Spin-offs steht das PSI auch nach Jahren noch in engem Austausch, von welchem beide Seiten profitieren können. Die Firma «SwissNeutronics AG» mit Sitz in Klingnau ist das älteste Spin-off des PSI und wurde bereits 1999 ausgegründet. Seit über 20 Jahren arbeiten SwissNeutronics und das PSI immer wieder an verschiedenen Projekten erfolgreich zusammen und können gegenseitig Synergieeffekte nutzen.
Im Rahmen des Upgrades der Spallations-Neutronen-Quelle (SINQ) des PSI, welches 2017 – 2021 durchgeführt wurde, konnte durch die Zusammenarbeit mit SwissNeutronics ein wertvoller Beitrag geleistet werden. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Upgrades sind elliptisch fokussierende Neutronen-Leiterelemente des Instruments AMOR. Während SwissNeutronics den Fertigungsprozess dieser Elemente entwickelt und optimiert hat, wurden diese am PSI auf einer hochspezialisierten Teststation für Optiken ausgemessen. Das Knowhow seitens SwissNeutronics kombiniert mit den Analysemöglichkeiten und der Expertise des PSI haben die Herstellung der anspruchsvollen Elemente ermöglicht.
Die aus dieser Zusammenarbeit gewonnenen Erkenntnisse werden nun erfolgreich für ein vergleichbares Instrument (ESTIA) für die European Spallation Source (ESS) in Schweden eingesetzt.
Ohne die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem PSI und seinem ältesten Spin-off SwissNeutronics wäre die Realisation des Instruments ESTIA für die Europäische Froschungseinrichtung ESS nicht denkbar gewesen. Während das PSI von den spezifischen Kompetenzen von SwissNeutronics profitieren kann, macht sich SwissNeutronics den Austausch mit dem PSI zunutze: «Dank dem PSI bleiben wir am Puls der Forschung und leisten unseren Beitrag in der Weiterentwicklung technischer Lösungen für neue wissenschaftliche Ideen und Konzepte», so Michael Schneider, CRO von SwissNeutronics.